Chewra Kadischa

Eine Chewra Kadischa, wörtlich: heilige Gemeinschaft, oft auch mit Beerdigungsbruderschaft übersetzt, nimmt sich der Sterbebegleitung, der Bestattung der Verstorbenen und der Armenfürsorge an. Traditionell ist die Wohltätigkeit neben dem Gebet und den religiösen Studien die dritte Form von verpflichtendem jüdischem Gottesdienst, was zu einem gut ausgebildeten Wohlfahrtssystem in jüdischen Gemeinden geführt hat.



Literaturverein

1904 gründete Rabbiner Dr. Adolf Schächter den Jüdischen Literaturverein, der monatlich Vortragsabende mit bekannten Schriftstellern veranstaltete. Ziel war die Pflege der jüdischen Geschichte und Literatur durch Lese- und Diskussionsabende sowie die Einrichtung einer entsprechenden Bibliothek. Der Verein fand auch in nichtjüdischen Kreisen große Beachtung: „Es wäre zu wünschen, daß auch die konfessionelle Majorität in ihrer Gesamtheit einmal das Bedürfnis nach solchen Anregungen stark genug empfinde, um eine ähnliche Unternehmung ins Leben rufen zu können“, so ein Artikel in den Beiträgen für kulturelle Interessen von St. Pölten und Umgebung im März 1910. Der Literaturverein bestand bis 1934.



Frauenwohltätigkeitsverein

Die große Bedeutung, welche das Judentum der Wohltätigkeit beimisst, zeigte sich auch daran, dass der zweite offiziell registrierte jüdische Verein in St. Pölten der Frauenwohltätigkeitsverein war. Er wurde 1902 ins Vereinsregister eingetragen.

Bund jüdischer Frontsoldaten und Frauengruppe 

Im Jänner 1935 gründeten ehemalige jüdische Weltkriegssoldaten den Bund Jüdischer Frontsoldaten, Ortsgruppe St. Pölten. Dieser Verein war die größte überparteiliche jüdische Organisation in Österreich. Sein Ziel war die Abwehr des Antisemitismus und die Verteidigung der jüdischen Ehre. Die Leistungen der jüdischen Soldaten im Ersten Weltkrieg wurden besonders betont.



Betar

„Meine Arbeit hauptsächlich war dort die Jugendgruppe. Ich hab die Kleinen betreut. Ich war auch ja auch kein Großer, ich war so sechzehn, siebzehn. Die Elf-, Zwölfjährigen hab ich zusammengebracht, und das war eine ganz besonders gute Gruppe. Jeden Sonntag sind wir herausgewandert, immer zusammen, und alle sind gekommen. Die Gruppe war besonders gut, weil alle gekommen sind, und weil sie gut war, sind alle gekommen. Das war wirklich ein Eindruck. Und die meisten von der Gruppe haben sich auch zum Schluss gerettet.“ (Zwi Gol, vormals Hermann Hahn)



Turnverein Makkabi

Nachdem jüdische Kinder in den allgemeinen Sportvereinen Opfer antisemitischer Angriffe geworden waren, gründete die jüdische Gemeinde 1921 den Turnverein Makkabi. Unter seinem Präsidenten Julius Körner betrieben dort etwa 30 Kinder und Jugendliche Sport. 



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