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Charlotte
Kela
Kohn
23.05.1891
St. Pölten
Izbica
Verkäuferin
Schneckgasse 6, St. Pölten
Linzerstraße 9, St. Pölten
am 2. Oktober 1939 nach Konradgasse 4/22, Wien 2 abgemeldet; am 12. Mai 1942 nach Izbica deportiert
Leopold
Rosa
Gelbkopf
Die Angestellte Charlotte Kohn unterstützte nach dem „Anschluss“ auch ihre Nichte und deren Mann finanziell. Sie bezog RM 6,– wöchentliche Arbeitslosenunterstützung, erhielt RM 18,– von der IKG und RM 5,33 im Monat Unterstützung vom Frauenverein. Die Mietkosten betrugen RM 13,33 monatlich. Charlotte Kohn meldete sich am 2. Oktober 1939 nach Wien ab und wurde am 12. Mai 1942 nach Izbica deportiert.

 

Steine der Erinnerung

singere3-kopie

 

Charlotte Kela Kohn

„Angestellte, zu sorgen für sich und teilweise für Nichte und deren Mann, be­ zieht Reichsmark 6.­ wöchentliche Arbeitsunterstützung, Karte abgenommen, RM 18.­ von der hiesigen IKG, und Reichsmark 5,33 vom hiesigen Frauenverein im Monat Unterstützung. Wohnung gekündigt, Zins RM 13,33 im Monat, drin­ gende Notlage gegeben.“ (Liste der vom Fürsorgeamt der IKG St. Pölten Unter­ stützten, vermutlich Juli 1938)

Charlotte, mit jiddischem Namen Kela, Kohn wurde am 23. Mai 1891 in St. Pölten als Tochter von Leopold Elchanan Kohn und Sali, geb. Gelbkopf, geboren. Von ihrem Gehalt als Verkäuferin hatte sie sicher keine Ersparnisse beiseitelegen können, sodass sie der Entzug der Arbeitslosenunterstützung in tiefste Armut stürzte. Sie wohnte an derselben Adresse wie Rosa, die Tochter ihrer Schwester Wilhelmine, die ebenfalls in schwierigsten materiellen und sozialen Verhältnissen lebte. Wilhelmine wurde gemeinsam mit ihrem Sohn Leo im Jahr 2020 ein Stein der Erinnerung gesetzt. Mit ihren bescheidenen Mitteln unterstützte Charlotte ihre Nichte Rosa, die mit dem Hilfsarbeiter Ernst Singer verheiratet und Mutter eines Säuglings war.

Nach einer ersten Zwangsübersiedlung innerhalb von St. Pölten in die Linzer Straße 9 meldete sich Charlotte Kohn am 2. Oktober 1939 nach Wien 2, Konradgasse 4/22 ab. Am 12. Mai 1942 wurde sie in das völlig überfüllte Transit-Ghetto Izbica deportiert. Entweder erlag sie dort den furchtbaren Lebensbedingungen oder einer der häufigen Erschießungsaktionen der Wachmannschaften.

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