
10. Mai 1940 Zwangsumsiedelung nach Herminengasse 6, Wien 2; am 9. Juni 1942 nach Maly Trostinec deportiert
Anshel Isser
Rifka
Langinger
Nach dem Tod ihres Mannes Jakob übernahm Klara Körner den Kaufmannsladen in der Herrengasse 3. Sohn Alfred studierte Jus und arbeitete als Rechtsanwaltsanwärter. Die beiden Töchter Augustine (Gusti) und Margarete (Grete) halfen der Mutter im Geschäft und waren im zionistischen Jugendverein Betar aktiv.
Am 28. Oktober 1938 begann die Liquidation des Geschäftes. Klara Körner unterlief bei der „Vermögensanmeldung“ ein Fehler und sie wandte sich mit der Bitte um Nachsicht an die Vermögensverkehrsstelle, was diese jedoch ablehnte. In ihrer Eingabe schrieb sie unter anderem: „In dieser Richtung verweise ich darauf, dass ich während meines 35jährigen Aufenthaltes in Österreich mich niemals irgendeiner unerlaubten oder unmoralischen Handlung schuldig gemacht habe, vielmehr vollständig unbescholten bin, mich immer wohl verhalten habe und bei der Bevölkerung von St. Pölten beliebt und gut beleumundet bin. […] Mein Mann war im Weltkrieg eingerückt und hat stets alle Steuern und Gebühren während seiner mehr als 30jährigen Geschäftstätigkeit voll und fristgerecht erledigt.“
Am 2. Mai 1939 floh Sohn Alfred in die USA. Margarete glückte am 28. Oktober 1939 die Flucht nach Palästina. Klara und Augustine wurden am 10. Mai 1940 in die Herminengasse 6, Wien 2, zwangsumgesiedelt. Sie wurden am 9. Juni 1942 nach Maly Trostinec deportiert und bei ihrer Ankunft ermordet.
Der Familienbesitz in der Herrengasse wurde am 5. Februar 1941 von der Sparkasse der Stadt St. Pölten für 10.000 Reichsmark „arisiert“. Die Eigentümerin erhielt davon nichts, im Gegenteil: Sie musste für den Zeitraum vom 22. April 1941 bis Februar 1942 dafür 480,18 Reichsmark Miete zahlen.
1947 wurde das Haus in der Herrengasse rückgestellt. Grete Körner wurde – laut dem Betar-Leiter Zwi Gol (früher Hermann Hahn) – „unser General“: sie hielt den Kontakt zwischen allen nach Palästina emigrierten St. Pöltner Betar-Mitgliedern.
Am 28. Oktober 1938 begann die Liquidation des Geschäftes. Klara Körner unterlief bei der „Vermögensanmeldung“ ein Fehler und sie wandte sich mit der Bitte um Nachsicht an die Vermögensverkehrsstelle, was diese jedoch ablehnte. In ihrer Eingabe schrieb sie unter anderem: „In dieser Richtung verweise ich darauf, dass ich während meines 35jährigen Aufenthaltes in Österreich mich niemals irgendeiner unerlaubten oder unmoralischen Handlung schuldig gemacht habe, vielmehr vollständig unbescholten bin, mich immer wohl verhalten habe und bei der Bevölkerung von St. Pölten beliebt und gut beleumundet bin. […] Mein Mann war im Weltkrieg eingerückt und hat stets alle Steuern und Gebühren während seiner mehr als 30jährigen Geschäftstätigkeit voll und fristgerecht erledigt.“
Am 2. Mai 1939 floh Sohn Alfred in die USA. Margarete glückte am 28. Oktober 1939 die Flucht nach Palästina. Klara und Augustine wurden am 10. Mai 1940 in die Herminengasse 6, Wien 2, zwangsumgesiedelt. Sie wurden am 9. Juni 1942 nach Maly Trostinec deportiert und bei ihrer Ankunft ermordet.
Der Familienbesitz in der Herrengasse wurde am 5. Februar 1941 von der Sparkasse der Stadt St. Pölten für 10.000 Reichsmark „arisiert“. Die Eigentümerin erhielt davon nichts, im Gegenteil: Sie musste für den Zeitraum vom 22. April 1941 bis Februar 1942 dafür 480,18 Reichsmark Miete zahlen.
1947 wurde das Haus in der Herrengasse rückgestellt. Grete Körner wurde – laut dem Betar-Leiter Zwi Gol (früher Hermann Hahn) – „unser General“: sie hielt den Kontakt zwischen allen nach Palästina emigrierten St. Pöltner Betar-Mitgliedern.