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Amalia
Gelb
26.07.1881
St. Pölten
01.06.1942
Maly Trostinec
Privatier
Kerensstraße 14, St. Pölten
Am 6. Mai 1940 Zwangsumsiedlung in die Ferdinandstraße 19/5, Wien 2; am 27. Mai 1942 nach Maly Trostinec deportiert
Wilhelm
Julie
Lederer


Steine der Erinnerung

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Katharina Gelb und ihre Schwester Amalie

Katharina „Katy“, am 20. März 1872 in Lackenbach geboren, war das älteste der sechs Kinder von Wilhelm Gelb und Julie, geb. Lederer. Wie ihre Schwestern Eugenie, geboren 1877, und Amalie, geboren am 26. Juli 1881, blieb sie unver­heiratet und lebte mit ihnen in der elterlichen Wohnung in der Kerensstraße 14. Mit ihrem sicher nicht hohen Gehalt als Verkäuferin unterstützte sie die beiden.

Nach dem „Anschluss“ mussten die drei Frauen mit Katharinas Pension von 39,33 Reichsmark (RM) sowie einer monatlichen Unterstützung von 16,67 RM durch die Israelitische Kultusgemeinde St. Pölten auskommen. Da die Miete mit 20 RM mehr als ein Drittel des Einkommens verschlang und nur eine der beiden anderen Schwestern kurzzeitig 5 RM Notstandshilfe bezog, lebten die drei Frauen in Armut. Eugenie verstarb am 19. April 1939 und konnte noch am jüdischen Friedhof in St. Pölten begraben werden.

Relativ spät, am 6. Mai 1940, übersiedelten Katharina und Amalie Gelb nach Wien 2, zuerst noch gemeinsam in die Ferdinandstraße 19/5, in ein soge­nanntes „Judenhaus“, von dem insgesamt 76 Menschen in den Tod geschickt wurden. Von dort wurde zuerst am 27. Mai 1942 Amalie nach Maly Trostinec deportiert und gleich nach der Ankunft am 1. Juni erschossen. Kurz darauf musste die nun schon 70-jährige Katharina in die Große Sperlgasse 19/3 um­ziehen. Am 22. Juli 1942 wurde auch sie deportiert und starb am 4. Dezember 1942 im KZ Theresienstadt, laut Totenschein an einem Herzfehler. Ob dieser angeboren oder erst durch die schweren Lebensbedingungen im Konzentra­tionslager entstanden war, kann nicht festgestellt werden.

Auch Heinrich Gelb, als ältester Sohn der Familie 1879 in St. Pölten geboren, Kaufmann in der Kremser Landstraße 51, und sein Sohn Maximilian, wurden Op­fer der Nationalsozialisten. Mit ihren weitschichtigen Verwandten Heinrich und Hermine Gelb teilten sie sowohl die Sammelwohnung in Wien 2, Floßgasse 6/8, als auch ihr endgültiges Schicksal: Alle vier wurden am 26. Februar 1941 nach Opole deportiert und ermordet. Die beiden jüngeren Brüder Max, geboren 1883, und Adolf, geboren 1886, entkamen der Vernichtung.

Katharina Gelb and her sister Amalie

Katharina or “Katy” was born on 20 March 1872 in Lackenbach, the eldest of six children to Wilhelm Gelb and Julie, née Lederer. Like her sisters Eugenie, born 1877, and Amalie, born 26 July 1881, she stayed single and lived with her sis­ ters in their parents’ apartment in Kerensstraße 14. Katharina, who surely did not earn much, supported her sisters with her salesclerk wages. After the “An­ schluss”, the three women had to make do with Katharina’s pension of 39.33 RM (Reichsmark) as well as a monthly support check amounting to 16.67 RM from the Jewish community organization in St. Pölten. One of the two other sisters also temporarily earned 5 RM in social benefits. As the monthly rent of 20 RM therefore already swallowed up a third of their income, the three women lived in poverty. Eugenie died on 19 April 1939 and was one of the last to be buried in the Jewish cemetery in St. Pölten.

Katharina and Amalie Gelb relocated to Vienna at a relatively late date, on 6 May 1940, initially living together in Ferdinandstraße 19/5 in the second dis­ trict in a so­called “Judenhaus” (Jew house) from which altogether 76 people were sent to their deaths. Amalie was the first to be deported from there on 27 May 1942 to Maly Trostinec, where she was shot immediately upon arrival. Shortly thereafter, the now 70­year­old Katharina had to relocate to Große Sperlgasse 19/3. On 22 July 1942, she was also deported. She died on 4 Decem­ ber 1942 in the Theresienstadt concentration camp. Her death certificate listed the cause of death as heart deficiency. There is no way of knowing whether this was a congenital condition or whether it only developed as a result of the diffi­ cult living conditions in the camp.

Heinrich Gelb, the eldest son of the family, who was born in St. Pölten in 1879 and lived as a merchant in Kremser Landstraße 51, also fell victim to the Shoah along with his son Maximilian. They shared both a collective apartment in Floss­ gasse 6/8 in Vienna’s second district as well as their ultimate fate with their dis­ tant relatives Heinrich and Hermine Gelb: All four were deported to Opole on 26 February 1941 and murdered. The two younger brothers, Max (born 1883) and Adolf (born 1886), survived.

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