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allinafamilie
Arthur
Ensel-Ascher
Allina
16.07.1903
St. Pölten
18.07.1977
St. Pölten
Händler
Linzerstraße 40
22. Juni 1938 – 11. Mai 1939 Dachau und Buchenwald, danach Palästina
Sigmund
Elisabeth
Fried
Amalie
Bellak
Bianca
Leschnitzer
Peter

Arthur Allina betrieb einen mäßig laufenden Altmaterialienhandel in der Linzerstraße 40. Am 22. Juni 1938 wurde er bei einer Razzia in Wien zufällig verhaftet, zwei Tage später nach Dachau deportiert und am 23./24. September nach Buchenwald überstellt. Im August 1938 übernahm Hugo Mrazek die kommissarische Leitung des Geschäftes, führte es bis November selbst und verlangte Miete von den Allinas. Über „Vermittlung“ Mrazeks verpachtete Arthur Allina das Haus an die Stadt St. Pölten, die es der NSDAP-Ortsgruppe „Alpenbahnhof“ zur Untermiete überließ. Um die Immobilie langfristig zu binden, stellte der stellvertretende Ortsgruppenleiter Rupert Gruber einen Antrag, den Mietvertrag ins Grundbuch aufzunehmen, denn „durch Einsatzbereitschaft der Parteimitglieder wurde das Haus innen und außen für die Zwecke der Ortsgruppe in brauchbaren Zustande versetzt, weshalb die Ortsgruppe großen Wert darauf legen müsste, dass ihr die Benützungsrechte im Hause verbleiben.“ Diesem Wunsch wurde am 3. November 1939 entsprochen, da Allina laut Bescheid das „Haus nicht für eigene Zwecke [benötigt], weil er es an die Gemeinde St. Pölten vermietet hat.“ Im Juli 1938 bewarb sich außerdem das St. Pöltner NSDAP-Parteimitglied Hans Wagner „zur Fortführung seines [Malermeister-]Betriebs“ um die „Arisierung“. Die Stadt „arisierte“ das Haus Linzerstraße 40. Arthur Allina wurde am 11. Mai 1939 aus Buchenwald entlassen und flüchtete unmittelbar danach mit seiner Frau Amalie und Sohn Peter nach Palästina, wo er in der British Army diente. Nach dem Krieg kehrte Arthur Allina gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Bianca nach St. Pölten zurück. Sein Besitz wurde von der Stadt und der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse zurückgestellt. 1948 erhielt er den Gewerbeschein zurück. 1950 wurde ein gemeinsamer Sohn geboren. Bianca Allina verstarb am 8. April 1970 in St. Pölten, Arthur Allina am 18. Juli 1977, sie sind am jüdischen Friedhof begraben.

Arthur Allina ran a moderately successful trade in used materials at Linzerstrasse 40. On 22 June 1938, he was arrested by chance during a raid in Vienna, deported to Dachau two days later and transferred to Buchenwald on 23/24 September. In August 1938, Hugo Mrazek took over the provisional management of the shop, ran it himself until November and demanded rent from the Allinas. Through Mrazek's “mediation”, Arthur Allina leased the building to the city of St. Pölten, which sublet it to the local NSDAP group “Alpenbahnhof”. In order to secure the property for the long term, the deputy local group leader Rupert Gruber applied for the lease to be entered in the land register, as “thanks to the commitment of the party members, the house was put in a usable condition inside and out for the purposes of the local group, which is why the local group should attach great importance to retaining the rights of use in the house”. This request was granted on 3 November 1939, as according to the decision, Allina “does not need the house for his own purposes because he has rented it to the municipality of St. Pölten”. In July 1938, St. Pölten NSDAP party member Hans Wagner also applied for “aryanisation” “to continue his [master painter] business”. Arthur Allina was released from Buchenwald on 11 May 1939 and immediately fled to Palestine with his wife Amalie and son Peter, where he served in the British Army. After the war, Arthur Allina returned to St. Pölten together with his second wife Bianca. His property was restituted by the city and the Lower Austrian Regional Health Insurance Fund. He received his trade licence back in 1948. Their son was born in 1950. Bianca Allina died on 8 April 1970 in St. Pölten, Arthur Allina on 18 July 1977, they are buried at the Jewish cemetery.





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