
floh am 4. Oktober 1938 nach Palästina
Harry emigrierte am 4. Oktober 1938 nach Palästina, Katharina Dita am 6. Februar 1939 nach Schottland. Nach dem Krieg bemühte sich Katharina Reiss um die Rückstellung des ihrer Familie gestohlenen Vermögens:
„Und meine Schwester […] ist nach St. Pölten gekommen und der, der das Haus übernommen hat, der hieß Franzl, als Familienname. Und er war krank, herzkrank, jedenfalls hat er ihr das erzählt, und er hat sich so gut benommen und etwas aufbewahrt und ihr zurückgegeben, ein paar Leintücher, und einen Ring von ihrer Mutter, na, was er konnte, hat er doch getan. Und er hat ihr leid getan und sie hat unterschrieben, daß sie nichts will. […] Wahrscheinlich hätt ich genau dasselbe getan.“
Im Jahr 1970 besuchte Harry Reiss seine ehemalige Heimatstadt zum ersten Mal wieder: „Nach St. Pölten bin ich gekommen und konnte nichts runterbringen. Es war sehr, sehr schwer. […] Wir waren eine Gesellschaft vielleicht von sieben, acht Leuten. Und da sind wir in ein Kaffehaus hereingegangen, gleich nahe beim Bahnhof. Ich hab gesehen – ich weiß nicht, ob das jetzt objektiv oder subjektiv ist, was ich jetzt sage, so hab’ ich gefühlt – wir sind herein in das Kaffehaus, und ich hab’ gefühlt, daß alle auf uns schauen und anfangen zu flüstern: Die Juden sind zurückgekommen. […] Den Morgenstern hat man gekannt und den Kohn hat man gekannt und die anderen Juden: Na, was wollen die denn da? So hab’ ich das Gefühl gehabt.“
„Und meine Schwester […] ist nach St. Pölten gekommen und der, der das Haus übernommen hat, der hieß Franzl, als Familienname. Und er war krank, herzkrank, jedenfalls hat er ihr das erzählt, und er hat sich so gut benommen und etwas aufbewahrt und ihr zurückgegeben, ein paar Leintücher, und einen Ring von ihrer Mutter, na, was er konnte, hat er doch getan. Und er hat ihr leid getan und sie hat unterschrieben, daß sie nichts will. […] Wahrscheinlich hätt ich genau dasselbe getan.“
Im Jahr 1970 besuchte Harry Reiss seine ehemalige Heimatstadt zum ersten Mal wieder: „Nach St. Pölten bin ich gekommen und konnte nichts runterbringen. Es war sehr, sehr schwer. […] Wir waren eine Gesellschaft vielleicht von sieben, acht Leuten. Und da sind wir in ein Kaffehaus hereingegangen, gleich nahe beim Bahnhof. Ich hab gesehen – ich weiß nicht, ob das jetzt objektiv oder subjektiv ist, was ich jetzt sage, so hab’ ich gefühlt – wir sind herein in das Kaffehaus, und ich hab’ gefühlt, daß alle auf uns schauen und anfangen zu flüstern: Die Juden sind zurückgekommen. […] Den Morgenstern hat man gekannt und den Kohn hat man gekannt und die anderen Juden: Na, was wollen die denn da? So hab’ ich das Gefühl gehabt.“