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Josef
Weinstein
27.08.1881
Landhausen
25.11.1941
Kaunas
Buchdrucker, Buchbinder
München
Am 20. November 1941 nach Kaunas/Kovno deportiert
Heinrich
Kathie
Silbermann
Anna
Hermann

Josef, am 27. August 1881 in Landhausen geboren, lebte in München, heiratete Anna Hermann (geboren 1878) und besaß eine Buchhandlung neben der Universität. Sie zogen zwei Kinder groß, Fritz und Helene. 1937 wurden Josef und Fritz verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Als Held des Ersten Weltkriegs wurde Josef nach zwei Wochen entlassen, Fritz erst nach zwei Monaten.

Nach großen Bemühungen gelang es Fritz und Helene, Zertifikate zur Emigration nach England zu erhalten, wo Helene ab und zu Briefe von ihren Eltern empfing. Am 11. Dezember 1939 schrieb Josef an seine Tochter: „Wir hoffen nur, mit Euch zusammen zu kommen. Das ist unser einziger Wunsch in diesem Leben.“

In der Erinnerung meiner Cousine Helene verlief das Schicksal ihrer Eltern folgendermaßen: Über einen Freund aus München, der einen Mitarbeiter des Roten Kreuzes getroffen hatte, erfuhr sie die quälende Nachricht, dass Josef und Anna in München gefasst und am 2. März 1942 nach Lodz in Polen transportiert worden waren. Später wurde ihr Vater dort als „lebendes Skelett“ gesehen; ihre Mutter wurde, mit Helenes Worten, nach „Ziel unbekannt ... Auschwitz!“ deportiert. Anna wurde dort ermordet, Josef in Lodz oder Auschwitz umgebracht.

Die historische Recherche ergab allerdings einen von dieser Erinnerung unterschiedlichen Verlauf der Ereignisse – das Ergebnis ist jedoch dasselbe: Josef und Anna Weinstein erlitten unter der Brutalität des NS-Regimes ein furchtbares Ende. Beide waren bereits am 20. November 1941 nach Kaunas/Litauen deportiert und fünf Tage später ermordet worden.

Josef Weinstein, who was born on 27 August 1881 in Landhausen, lived in Mu­nich, married Anna Hermann (born 1878), and owned a bookstore in front of Munich University. They raised two children, Fritz and Helene. In 1937, Josef and Fritz were arrested and taken to the Dachau concentration camp. As a veteran of World War I, Josef was released after two weeks; Fritz was only released after two months. With great effort, Fritz and Helene managed to arrange certificates to emigrate to England. Occasionally, Helene received letters from her parents. In a letter dated 11 December 1939, Josef wrote to his daughter: “We only hope to be together with you again. This is our only wish in life.”

My cousin Helene remembered the story of her parents as follows: Early in 1942, she received the agonizing news from a friend who had met a member of the Red Cross that her parents were put on a transport to Lodz in Poland. Her father Josef was later seen there as a “walking skeleton”. According to Helene, Anna was taken to a “destination unknown... Auschwitz”. Anna was killed there, and Josef was murdered either in Lodz or Auschwitz.

However, historical research has revealed a different course of events from this memory – though the result is the same: Both met a terrible end under the bru­tality of the Nazi regime. Josef and Anna Weinstein had already been deported to Kaunas in Lithuania on 20 November 1941 and were murdered five days later.



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