A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Leo
Kohn
28.12.1923
St. Pölten
11.09.1942
Majdanek
Linzerstraße 27, St. Pölten
Am 11. Mai 1938 nach Wien abgemeldet, Rückkehr in die Linzerstraße 27 am 31. Dezember 1938; am 19. April 1939 Zwangsumsiedlung in die Schreygasse 12/27, Wien 2; am 5. Juni 1942 nach Majdanek deportiert
Wilhelmine
Kohn

 

Steine der Erinnerung

wallischkohn

Wilhelmine Frumet Wallisch, geb. Kohn, und ihr Sohn Leo Kohn

„Circumstances of death (place, date, etc.): deported to Poland and died there in 1942/43“. (Page of Testimony von Lily Stern für ihre Mutter Wilhelmine Stern­ Wallisch, London 1978, Yad Vashem)

Wilhelmine Wilma Kohn mit dem jiddischen Vornamen Frumet wurde am 20. Dezember 1889 als zweites Kind von Leopold Elchanan Kohn und Rosalie Sali, geb. Gelbkopf, in St. Pölten geboren. Ihr Bruder Friedrich kam 1887 zur Welt, starb aber mit drei Monaten. Ihre Schwester Charlotte Kela, geb. 1891, war Verkäuferin in der Schneckgasse 6 und nach dem „Anschluss“ arbeitslos und unterstützungsbedürftig.

Aus den Dokumenten – andere Zeugnisse sind nicht erhalten – ist zu schließen, dass Wilhelmines Leben nicht einfach war. Aus ihrer ersten Ehe mit Richard Ferdinand Stern hatte sie drei Kinder, die sie nach der Scheidung mit den bescheidenen Einkünften aus ihrem Altwarenhandel großzog. Ihre Tochter Lilli füllte 1978 für ihre Mutter in der Gedenkstätte Yad Vashem (Jerusalem) ein Gedenkblatt (Page of Testimony) aus, sie scheint nach Großbritannien entkommen zu sein. Das Schicksal ihrer Geschwister ist nicht bekannt.

Wilhelmines zweiter Mann Arthur Wallisch, sein Beruf wird mit „Trödler“ angegeben, starb am 14. April 1922 mit nur 39 Jahren. Keine zwei Jahre nach Arthurs Tod, am 28. Dezember 1923, brachte sie ihren Sohn Leo zur Welt. Sein Vater ist nicht in den Matrikeln angeführt, Leo erhielt daher den Familiennamen Kohn. Der Verbleib von Mutter und Sohn nach dem „Anschluss“ ist nicht ganz klar.

Leo war bereits am 11. Mai 1938 in Wien gemeldet, scheint aber noch einmal nach St. Pölten zurückgekehrt zu sein. Ab 19. April 1939 lebte er gemeinsam mit seiner Mutter in einer Sammelwohnung in Wien 2, Schreygasse 12/27. Von dort wurden beide am 5. Juni 1942 im selben Transport nach Izbica deportiert, Leo ist am 11. September 1942 im Totenbuch von Majdanek eingetragen. Seine Mutter starb vermutlich bereits während des Transports, denn sie ist nicht im Totenbuch verzeichnet. Ihre Schwester Charlotte wurde kurz vor ihr, am 12. Mai 1942, nach Izbica deportiert und dort ermordet.

 

Wilhelmine Frumet Wallisch, née Kohn, and her son Leo Kohn

“Circumstances of death (place, date, etc.): deported to Poland and died there in 1942/43”. (Page of Testimony by Lily Stern for her mother Wilhelmine Stern­Wallisch, London 1978, Yad Vashem)

Wilhelmine Wilma Kohn, whose Yiddish name was Frumet, was born in St. Pölten on 20 December 1889, the second child of Leopold Elchanan Kohn and Rosalie Sali, née Gelbkopf. Her brother Friedrich was born in 1887 but died only three months later. Her sister Charlotte Kela, born 1891, was a salesperson in Schneckgasse 6. After the “Anschluss”, she was unemployed and dependent on support.

The existing documentation—there are no other sources—reveals that Wilhelmine’s life was not easy. From her first marriage to Richard Ferdinand Stern, she had three children, whom she raised following her divorce by means of her modest income from her used goods store. One of her daughters, Lilli, filled out a Page of Testimony for her mother at the Yad Vashem Memorial in Jerusalem in 1978. Lilli appears to have fled to the United Kingdom. The fate of her siblings is unknown.

Wilhelmine’s second husband, Arthur Wallisch, whose profession is cited as “junk dealer”, died on 14 April 1922 at only 39 years of age. Not two years after Arthur’s death, on 28 December 1923, Wilhelmine gave birth to her son Leo. His father is not named in the birth register and Leo received the surname Kohn.

It is not entirely clear where mother and son stayed after the “Anschluss”. Leo was already registered in Vienna on 11 May 1938, but appears to have returned to St. Pölten thereafter. On 19 April 1939, he was living together with his mother in a collective apartment in Schreigasse 12/27 in Vienna’s second district. Both of them were deported from there on 5 June 1942 on the same transport to Majdanek. Leo is named on the death register of Majdanek on 11 September 1942. His mother presumably died on the transport already, for her name does not appear on the death register. Her sister Charlotte was deported shortly before her, on 12 May 1942, to Izbica, where she was murdered.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.